Als Schnellenden Finger („Schnappfinger“) bezeichnet man eine oftmals verschleißbedingte Erkrankung am Daumengelenk oder den Fingergelenken. Beim Versuch den Finger zu strecken, kommt es zu einem plötzlichen „Rucken“ des Daumens oder Fingers. Ähnlich wie bei einem Klappmesser „schnellt“ der Finger in die gestreckte Position. Dieses Phänomen wird häufig durch eine Verdickung der Beugesehne hervorgerufen. Die Schwellung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sodass die Symptome beim Schnappfinger verschieden stark sein können. Zu Beginn der Krankheit beschreiben Patienten häufig eine Steifigkeit des betroffenen Fingers, besonders morgens. Meist kann der „Sehnenknoten“ in der Höhe der Mittelhandköpfchen getastet werden.
Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium tritt gelegentlich oder ständig das typische Schnapp-Phänomen auf: Durch die knotenartige Verdickung kann die Sehne nur mit erhöhtem Kraftaufwand und dann plötzlich („schnellend“) durch das Ringband gleiten, was nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden ist. Das Schnapp-Phänomen tritt oft beim Versuch auf, den Finger zu strecken. Schreitet die Tendovaginitis stenosans weiter fort, wird der betroffene Finger gelegentlich oder ständig in Beugestellung eingeklemmt. Nur unter Schmerzen kann er aktiv oder passiv (etwa mithilfe der anderen Hand) gestreckt werden – und irgendwann sogar überhaupt nicht mehr.
Therapeutisch kann der schnellende Finger durch einen kleinen operativen Eingriff mit der Spaltung eines für die Enge verantwortlichen Ringbands und der Entfernung von entzündlich verdicktem Sehnenscheidengewebe behoben werden. So kann die freie Beweglichkeit der Finger zurückerlangt werde.